Futsal, Englischunterricht, Halloween, Weihnachten und Sommerferien

Buenos días aus dem wunderschönen Camiri! Ich bin Mavie und die aktuelle weltwärts-Freiwillige im Projekt von Joven Esperanza in Camiri. Seit mittlerweile 5 Monaten arbeite ich hier im Projekt und bin dankbar, dass mir noch 6 weitere Monate bevorstehen, bevor ich wieder zurück nach Deutschland muss.

Als ich im September angekommen bin, wurde ich von Kindern mit einer unfassbaren Energie und Lebensfreude aufgenommen die stundenlang Halli Galli spielen können, ohne dass ihnen langweilig wird. Auch die offenen Educadores, die ich mittlerweile meine Freunde nennen kann, haben mich gut eingebunden.

Kurz nach meiner Ankunft gab es dann auch etwas Neues für die Kinder und Jugendlichen: Futsal-Mannschaften (Futsal = Hallenfußball). Der Joven Esperanza hat ein U-10, ein U-14 und ein Damen Team (in dem ich auch mitspielen darf) in der Liga in Camiri gestellt. Kurze Zeit später hat dann auch das Training begonnen: dreimal die Woche wird auf dem Sportplatz in der Nähe mit einem Trainer hart trainiert. Die Kinder hier lieben Fußball (die meistgestellte Frage: Messi oder Ronaldo?) und sind für jedes Spiel und jede Trainingseinheit stark motiviert, was auch durch überwiegend Siege in der Liga belohnt wird.

An den zwei Tagen in der Woche, an denen kein Training stattfindet, biete ich den älteren Kindern Englischunterricht an. Obwohl das Ganze freiwillig und am Ende von anstrengenden Tagen ist, kommen immer viele Kinder. Alle haben super viel Motivation, Englisch zu lernen. Wir singen Lieder, tragen Dialoge vor, lernen Vokabeln mit Spielen und Kahoots, und man kann bereits Fortschritte erkennen. Leider ist der Englischunterricht in den Schulen noch ausbaufähig, insbesondere die richtige Aussprache können die bolivianischen Lehrer selbst nicht, weswegen die Jugendlichen vom Angebot stark profitieren können.

Für Halloween wurde hier im Projekt dann eine kleine Aktion durchgeführt. Aldair, Fabiola, Graciela, Vivian und ich haben Vorträge über wichtige Themen wie sexuelle Gewalt, Verhütung und sexuelle Aufklärung für die Älteren oder den Klimawandel gehalten. Danach gab es dann noch ein leckeres Abendessen und es wurden viele Spiele gespielt.

Ein weiteres gemeinsames Projekt war das Saubermachen des Flusses Parapety in Camiri, der von den Camireños auch als Müllhalde benutzt wird. Eine Woche später hat jedes Kind am sauberen Fluss mindestens einen Baum gepflanzt. Danach hat sogar jeder Baum eine kleine Plakette mit dem Namen des Kindes und des Baums bekommen, denn jeder durfte seinen Baum benennen.

Im Dezember haben dann die lang ersehnten zweimonatigen Sommerferien begonnen. In den ersten zwei Wochen gab es ein festes Programm. Von 7 bis 9 Uhr war Futsal-Training und trotz der Uhrzeit war der Sportplatz jeden Tag voll. Nach dem Frühstück habe ich eine Stunde Englischunterricht gegeben, danach wurden fleißig Armbänder gebastelt, und Fabiola hat den Jugendlichen viel über Hygiene beigebracht. Das bedeutet, ab und zu ist dir plötzlich ein Kind mit Eiermaske im Gesicht entgegengekommen. Nebenbei wurde alles für die Weihnachtsgeschenke der Kinder vorbereitet. Jedes Kind durfte sich ein paar Schuhe aussuchen, zuvor waren vor allem kaputte Crocs das Schuhwerk gewesen. Für Weihnachten sind wir dann alle gemeinsam ins Freibad gegangen. Das Ganze wurde schon einmal im September gemacht, und erneut hatten die Kinder super viel Spaß: Wettschwimmen, leckeres Essen, Wasservolleyball und sich gegenseitig nass machen haben den Tag geprägt, was bei ca. 37 Grad genau das Richtige ist.

Den zweiten Teil der Ferien habe ich genutzt, um mit meinen Mitfreiwilligen Bolivien und Peru zu erkunden. Nachdem das Projekt zwei Wochen geschlossen war, ging es hier dann ohne mich weiter mit Hausbesuchen. Die Educadores haben sich die Lebensbedingungen der Kinder in allen Familien angeschaut und konnten so die Auswirkungen des Projekts für die Familien begutachten.

Jetzt startet in Bolivien das neue Schuljahr, und somit haben wir auch einen ordentlichen Zuwachs bekommen: Mit 66 Kindern wird das neue Jahr eingeläutet – und es gibt eine Warteliste von noch mehr Kindern. Mit dieser großen Gruppe starten wir jetzt ins neue Schuljahr, wobei direkt in der ersten Woche der Unterricht viel ausfällt, weil es hier wohl erst nach Karneval so richtig losgeht (typisch bolivianisch gibt es nach 2 Monaten Ferien eine Woche Schule und dann erst mal wieder Ferien). Ich freue mich auf die zweite Hälfte des Freiwilligendienstes und bin gespannt, was mich noch erwartet. ¡Hasta Luego!

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