Viele Menschen in Bolivien haben in der Corona-Zeit besonders große Sorgen und Existenzängste. Durch die Ausgangssperre, die lediglich den 18- bis 65-jährigen erlaubte, an einem Tag pro Woche für fünf Stunden das „Haus“ zu verlassen, konnten die Erwachsenen in der Regel nach wie vor nicht arbeiten und auch unsere Kinder nicht ins PENADER kommen. Wir stehen in diesen Wochen besonders eng mit dem Vorstand vor Ort in Kontakt und versuchen in Videokonferenzen und Telefonaten stetig, neue Ideen und Möglichkeiten zur Unterstützung der Kinder und ihrer Familien zu finden und umzusetzen. Es ist wirklich schön zu sehen, wie viel Einsatz und Engagement Gabi, Moises und Joaquin hierbei zeigen.
Damit ihr euch besser vorstellen könnt, wie der Alltag in Bolivien momentan aussieht und vor welchen akuten Problemen die Menschen aktuell stehen, hat Marisa Kontakt zu einer ehemaligen Freiwilligen aufgenommen. Sophie ist Deutsche, lebt und arbeitet aber seit Jahren als Lehrerin in Santa Cruz. In einem 10-minütigen Video berichtet sie direkt aus der bolivianischen Quarantäne für euch. Geht, um dieses Video anzusehen, bis zum 17.07.2020 – so lange ist es abrufbar – auf folgenden Link: https://we.tl/t-imhr3Jeo7i
Leider bekamen wir nicht die nötigen Genehmigungen, um die Familien unserer Kinder wie geplant regelmäßig mit Lebensmitteln zu beliefern. Zwar wurden diese teilweise über andere Organisationen versorgt, deren Hilfe war jedoch nicht zuverlässig und oft auch nicht umsonst, sodass viele inzwischen deutlich unterernährt sind. Umso mehr hofften die Familien sowie Mitarbeiter des PENADERs also auf erste Lockerungen der Ausgangs-beschränkungen. Diese Woche wurden diese dann endlich für Camiri beschlossen! Direkt wurden Großeinkäufe getätigt sowie im PENADER unter Berücksichtigung der strengen Corona-Regelungen eine Versorgungsstelle aufgebaut. Hier können die Familien und Freude unserer Kinder sich nun jeden Tag für die ganze Familie ein warmes Mittagessen abholen. Rund 200 Personen können so täglich versorgt werden! Am Dienstag kamen bereits weit über 100 und bedankten sich für die „große Hilfe, die jetzt besonders wichtig ist“. Zudem arbeiten die Lehrer des Projektes aktuell an Schulmaterialienfür die Kinder, damit diese trotz der Schulschließungen ein wenig lernen und auch eine Beschäftigung haben. Ihre Aufgaben können ihre Eltern dann bei der Versorgungsstation abgeben, sodass unsere Profes ihnen beim nächsten Mal eine Rückmeldung für die Kinder mitgeben können.