Regenzeit in Camiri und viele Feiertage

¡Hola! Ich bin Mavie und mittlerweile seit 9 Monaten als weltwärts-Freiwillige im „Crece y Sueña“ in Camiri. Seit meinem letzten Bericht im Februar ist schon wieder einiges in Camiri passiert!

Mit dem neuen Schuljahr hat das Projekt einen großen Zuwachs an neuen Kindern bekommen, die viele Umarmungen und gute Laune mitbringen. Weil das Fußballtraining den Kindern und Jugendlichen so viel Spaß bereitet, gibt es jetzt jeden Tag ein Angebot zum Trainieren – und der Fußballplatz ist auch jeden Tag voll. Meinen Englischunterricht mache ich weiter zwei Tage die Woche und es ist schön, die Fortschritte der Schüler zu sehen. Für die ganz kleinen Kindern biete ich zusätzlich einmal die Woche eine Spielstunde auf Englisch an: wir singen und tanzen zu englischen Liedern und spielen verschiedene Spiele auf Englisch.

Am 8. März wurde der internationale Frauentag gefeiert. Im Projekt wurde über die Geschichte und Wichtigkeit des Tages aufgeklärt. Außerdem haben die Kleinen für das Thema umgedichtete Lieder gesungen und die Jungs haben den Mädchen Karten gebastelt und ihnen Geschenke gegeben.

In Camiri hat im Februar außerdem die Regenzeit begonnen. Es regnet seitdem ca. ein- bis zweimal die Woche: dann aber richtig viel. Innerhalb von einer Stunde sehen die Straßen wie Flüsse aus und auch bei uns im Projekt stand das Wasser schon kniehoch, was ein großes Problem ist, da so Wasser in einige Zimmer und vor allem die Küche fließt. Zudem gibt es – wenn es regnet – nicht genug Platz für die 66 Kinder und Jugendlichen. Auch der Fluss steigt mit dem Regen natürlich höher, weswegen lange die Sorge bestand, dass das Wasser die Häuser einiger Familien erreichen könnte, was bisher zum Glück nicht passiert ist. Mit der Regenzeit sind auch die Mücken besonders aktiv und Denguefieber ist ein wichtiges Thema. Daher wurden zum Anfang der Moskitozeit die Häuser aller Kinder gegen Mücken ausgeräuchert und bisher haben zum Glück nur relativ wenige Kinder das Dengue bekommen. Jetzt ist die Regenzeit schon fast vorbei und alle freuen sich auf den besser erträglichen Winter, wo es dann auch mal 20 statt 40 Grad sind.

Am 19. März war in Bolivien dann Vatertag. Dafür habe ich gemeinsam mit der Educadora Vivi einen Kuchen für jeden Vater des Projekts gebacken, den die Kinder nachmittags mit nach Hause genommen und mit ihrer Familie gegessen haben. Zusätzlich hat jeder eine Karte gebastelt. Einige Tage später gab es für den Tag des Wassers Besuch vom „Gobierno Autónomo Municipal de Camiri“: es wurde viel gespielt und auch über die Wichtigkeit aufgeklärt, den Fluss sauber zu halten.

Für die Aufklärung gegen sexuelle Gewalt, Kidnapping und Umweltschutz gab es dann erneut Besuch im Projekt. Highlight hier war eine Simulation eines Kidnappings vor dem Projekt, was allen einen ziemlichen Schock bereitet hat. Aber viele Kinder haben direkt super reagiert und gut geholfen.

In den letzten Monaten konnte ich auch zu zwei Hausbesuchen neuer Kinder mitkommen. Es war für mich sehr emotional zu sehen in welchen Zuständen die Kinder aufwachsen. Die riesigen Familien wohnen auf sehr kleinen Raum, viele Teile des Hauses sind selbstgebaut und nicht wasserdicht. Statt einer Küche gibt es nur ein Lagerfeuer und das Einkommen der Eltern ist so gering, dass es gerade einmal die Wasser- und Stromkosten abdecken kann. Die Eltern waren oft nur einige Jahre in der Schule und können deswegen auch nicht bei Hausaufgaben helfen. Diese Besuche haben mir nochmal deutlich gezeigt, wie wichtig die Arbeit von Joven Esperanza ist: Ein warmes und gesundes Mittagessen, ein kostenloser Fußballverein und Hilfe bei den Hausaufgaben machen für diese Familien einen großen Unterschied.

Anfang April ist dann auch die Futsal-Saison zu Ende gegangen. Vor allem das U-10 Team mit einigen echten Talenten konnte toll abschneiden und hat den zweiten Platz belegt, das Ziel für die nächste Saison ist jetzt natürlich Platz 1. Die U-14 Mannschaft und das Damenteam haben zwar nicht ganz so gut abgeschnitten, aber auch tolle Leistungen gezeigt und sich in kurzer Zeit viel verbessert. Der Trainer im Projekt hat zuletzt noch ein Turnier unter allen Kindern im Projekt organisiert, bei dem alle Kinder und Jugendlichen super viel Spaß hatten und die Gewinner sogar eine Medaille bekamen.

Für den „día del niño“- also den Tag des Kindes, haben Studierende aus Santa Cruz einen spaßigen Tag für alle im Projekt organisiert. Nach einem leckeren Mittagessen wurden viele Spiele gespielt, und die Gewinner haben tolle Preise gewonnen. Am Ende wurden dann noch Geschenke für alle Verteilt: neue Rucksäcke, Federmappen und Stifte.

Jetzt stehen mir noch meine letzten drei Monate in Bolivien bevor und ich kann es kaum fassen, wie schnell die Zeit bisher vergangen ist. Ich bin gespannt was in den nächsten Monaten noch vor mir liegt und freue mich auf die Zeit, die ich noch mit den Kindern und meinen Mitarbeitern verbringen kann.

¡Hasta Luego!

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